732i Motorreparatur - Andreas Claas PDF Drucken E-Mail

BMW E23 732 Motorreparatur

Als ich den Wagen übernommen hatte, war nach dem Starten schon immer ein leichter unrunder Motorenlauf zu bemerken. War der Motor dann warm,lief er einwandfrei. Da ich zu diesem Wagen noch ein zweites Auto als Schlachtauto gekauft habe, machte ich mit mir auch keine Sorgen darüber das der Motor mal kaputt gehen könnte. Ich habe ja einen Ersatzmotor. Der Motor lief mit der Zeit immer unruhiger und irgendwann lief er nur noch auf fünf Zylindern. Ziemlich laut , aber er lief. So bin ich eine ganze Weile, auch längere Strecken, gefahren.
2005 ist dann der TüV abgelaufen und ich mußte etwas an dem Wagen machen. Da ich den Ersatzmotor inzwischen verkauft habe, mußte ich den Motor etwas genauer unter die Lupe nehmen. Das die Zündung ok war und auf dem 5. Zylinder keine Kompression mehr vorhanden war, wußte ich schon. Somit blieb eigetlich nur noch übrig den Motor auseinander zubauen.
Erstmal festhalten wie der Motor nachher wieder aussehen muß
Danach habe ich von oben angefangen alles abzubauen um den Ventildeckel öffnen zu können.
Wie man sieht, sieht man nix. An dieser Stelle hatte ich gehofft schon das Übel für den nichtfunktionierenden fünften Zylinder zu entdecken. Aber es sah alles ok aus.
Also hiess der nächste Schritt: Zylinderkopf abbauen.
Geschafft, der Zylinderkopf ist ab. Die Zylinderkopfdichtung sah ok aus.
Hier sieht es übel aus. Die Ventile sind alle ganz schwarz verkrustet.
Der nächste Schritt war das komplette Zerlegen und Reinigen das Zylinderkopfes.
Nachdem der Kopf gereinigt war und man keine auffälligen Beschädigungen sehen konnte, grübelte ich darüber nach ob ich ein paar Tage Pause einlege und den Kopf prüfen (abdrücken) lasse, oder ob der Kopf wieder ungeprüft zusammengebaut wird. Nach einer kurzen Preisrescherche und Rücksprache mit dem Teamchef vom BMW-E23-Club, habe ich den Zylinderkopf eingepackt und nach Köln zur Fa. Eschweiler geschickt. Schon nach wenigen Tagen war der Zylinderkopf mit einem positiven Prüfergebnis wieder da. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für den schnellen und preiswerten Service, der inkl. Verandkosten weit günstiger war als ein vergleichbares Angebot aus dem Raum Hannover / Hildesheim / Braunschweig.
Inzwischen waren auch die bestellten Dichtungen und Ersatzteile da, sodaß der Zusammenbau beginnen konnte.
Zuerst wurden die Ventiele gereinigt und mit "Spezialwerkzeug" wieder eingeschliffen. Wenn man mit allen zwölf Ventilen fertig ist, darf man ruhig eine Pause machen :-)))
Danach neue Ventilschaftdichtungen rein und mit Kippehebeln, Nockenwelle etc. sieht das Ganze doch schon wieder ganz gut aus.
Nachdem ich neue Pleuelager eingebaut habe, sollte eigentlich als nächstes der Zylinderkopf wieder auf den Motorblock montiert werden. Ich hatte schon vorher gesehen, daß die Führungschiene von der Steuerkette einen kleinen Riss hatte. An dieser Stelle hatte ich die Schiene glatt gefeilt und wollte sie weiter benutzen.
Bei der Montage das Zylinderkopfes ist es dann passiert. Beim Weiterdrehen des Motor habe ich die Führungsschiene dann abgebrochen. Somit hat sich die Montage des Zylinderkopfes um ein paar Tage verschoben.
Das größte Problem hierbei war das Lösen der 36er Mutter vor dem Schwungrad. Aber mit dem passenden Werkzeug hat auch das geklappt.
Mit einer neuen Führungsschiene und neuem Kettenspanner konnte es dann weitergehen.
Nun kam endlich die Montage das Zylinderkopfes mit neuer Zylinderkopfdichtung an die Reihe. Danach noch schnell alle anderen Baugruppen wie Abgaskrümmer, Luftsammler, Kabelbaum, Kühler etc. wieder angebaut und....
..kam der große Moment des ersten Probelaufs. Es beinahe 1A geklappt, wenn ich nicht die beiden Stecker für Bezugsmarkengeber und Drehzahlgeber vertauscht hätte. Also Stecker umgetauscht und schon lief der Motor wieder einwandfrei...auf allen sechs Zylindern :-)
Inzwischen bin ich schon einige Kilometer gefahren und eine frische ASU hat der Wagen auch bekommen. Wenn nächste Woche der TüV seinen Segen dazu gibt, hoffe ich, daß ich erstmal lange Zeit nichts mehr an dem Motor machen muß.
An dieser Stelle möchte ich mich noch bei allen bedanken die mir bei diesem Projekt geholfen haben. Und ein besonderes Dankeschön geht an den Teamchef Norbert, der mich immer an der richtigen Stelle motiviert hat, damit ich dem Motor noch weiter auseinander nehmne. Auch hätte der Zusammenbau wohl auch etwas länger gedauert wenn ich von ihm nicht die richtigen Tipps bekommen hätte. Und auch der Hinweis mit den vertauschten Steckern kam von ihm. Herzlichen Dank.
Andreas